Illustrators’ Lunch 2012
1. Christoph Fischer
Beobachter, Zeichner, Illustrator
Mi. 28. 3. 2012 SQ 502, 12:15–13:15
Der Luzerner Christoph Fischer zeichnet für Zeitschriften, Zeitungen und Bücher. Zwischendurch schaut er aus dem Fenster. Seine jahrelange Beobachtung von Ereignissen vor seinem Luzerner Atelier führte zum Buch „Teufelskreisel Kreuzstutz“, das bei der Edition Patrick Frey erschienen ist. Skizzen, Gemälde, Fotografien und Videosequenzen dokumentieren Groteskes, Lustiges und Denkwürdiges aus diesem vom Verkehr überrollten Quartier.
Mit Blick aufs Alltägliche arbeitet Fischer auch auswärts am liebsten direkt vor Ort, wie beispielsweise in der afroamerikanischen West Side von Chicago. Er berichtet, wie sich mittels Bleistift und Zeichenblock in dieser rauen «Neighborhood» die Türen öffnen liessen, und wie die Leute reagieren, wenn man in ihrer Gegend zeichnet.
2. Serafin Pazdera und Marco Bernasconi
Archaeolab – Cultural heritage & CAD/CG
Mi. 11. 4. 2012 SQ 502, 12:15–13:15
Serafin Pazdera studierte wissenschaftliche Illustration an der ZHdK in Zürich und arbeitet seit 2010 freischaffend als Illustrator und Grafiker in Basel. Marco Bernasconi studierte Mittelalterarchäologie, Geschichte und Kunstgeschichte in Zürich, arbeitet seit 2008 als Archäologe bei der archäologischen Bodenforschung Basel-Stadt und ist Gründer von archaeolab.
Archaeolab entwickelt und begleitet Rekonstruktionen von historischen und archäologischen Objekten und Szenen. Von der schematischen Darstellung über die Handzeichnung bis zum komplexen 3D-Lebensbild wird ein breites Spektrum angeboten, das neben 3D-Objekten auch Kombinationen von 2D- und 3D-Elementen, Material aus Fotografie und Film, aber auch die klassische 2D-Arbeit beinhaltet. Die Zusammenarbeit eines Archäologen und 3D-Spezialisten mit einem wissenschaftlichen Illustrator mit archäologischer Felderfahrung bildet eine optimale Ausgangslage und sorgt für einen reibungslosen Ablauf in der wissenschaftlich/illustrativen Wissensvermittlung.3. Marina Bräm und Daniel Röttele
Beobachter und Beobachter Natur
Mi. 25. 4. 2012 SQ 510, 12:15–13:15
Marina Bräm und Daniel Röttele sind Infografiker für die Zeitschriften «Beobachter» und «BeobachterNatur» in Zürich.
Durch Infografik werden für den Leser Daten und Zusammenhänge veranschaulicht – sei es mittels einfacher Diagramme oder komplexer 3D-Visualisierungen. Infografik als journalistische Form ist in den letzten Jahren im deutschsprachigen Raum angekommen und wird von verschiedenen Print- und Onlinemedien gezielt eingesetzt. Im Rahmen des Illustrator’s Lunch erzählen Marina Bräm und Daniel Röttele, wie Grafiken auf einer Redaktion entstehen und welche Herausforderungen sich dabei ergeben.
4. Cornelia Hesse-Honegger
Naturwissenschaftliche Zeichnerin / Wissenskünstlerin
Mi. 9. 5. 2012 SQ 509, 12:15–13:15
Cornelia Hesse-Honegger ist naturwissenschaftliche Zeichnerin und Wissenskünstlerin und arbeitete während 25 Jahren für das Zoologische Institut der Universität Zürich. Ihre Insekten-Bilder werden international in Museen und Galerien ausgestellt. Im Grenzbereich zwischen Kunst und Wissenschaft sind sie Zeugnisse einer schönen und zugleich bedrohten Lebenswelt. Seit dem Atomunfall von Tschernobyl 1986 untersucht und malt sie morphologisch geschädigte Insekten, die sie in Fallout-Gebieten von Tschernobyl und seit 1988 im Umfeld von Atomanlagen sammelt.
5. Jonas Baumann
«Joachim Sputnik»
Mi. 23.5.2012 SQ 510, 12:15–13:15
»Der ersten Generation angehörend, die ihre frühsten Gehversuche machte auf digitalen und analogen Spielplätzen zugleich, verspüre ich den Drang, Virtualität nicht bloss hinzunehmen sondern sie auch zu lokalisieren und zu erfassen. Ich möchte den Computer nicht nur als Werkzeug benutzen, sondern ihn mit hilfe von code zu einem Partner upgraden, der sich mit seiner “Schöpfungskraft” aktiv an meiner Arbeit beteiligen kann.Mit meiner Arbeit lote ich den Graben aus zwischen der taktilen, analogen Malerei und den körperlosen Techno-Bildern hinter der Glasscheiben unserer Computer. Mich interessiert sowohl die Unvollkommenheit und die Präsenz, die ein von Hand gemaltes Bild wie eine metaphysische Glocke umfasst, als auch auch die klare, samtene Kühle von digitalen Reproduktionen. Sich diametral gegenüberliegende Antipoden zu vereinen, sie zu einer “dissonanten Harmonie” zusammenzuführen ist immer wieder Kern meines Antriebs. Wie ein forschender Wanderer, der im Dickicht aufgestöberte Objekte aufsammelt und daheim herzeigt, gehe ich in mich hinein und fördere Bilder zu Tage, die sich aus dem Erleben unvereinbarer Gegensätze immer wieder dort ablagern.«
6. Kornel Stadler
Illustrator
Mi. 6. 6. 2012 SQ 509, 12:15–13:15
Nach dem Abschluss eines Masters of Arts in Design im Bereich Illustration an der Hochschule Luzern, arbeitet der 27-jährige Kornel Stadler als freischaffender Illustrator und Dozent an der Schule für Gestaltung in Bern. Kornel’s Bilder sind analoge Zeichnungen, welche sich durch seinen unverkennbaren Strich kennzeichnen. Er präsentierte seine Arbeit bereits in mehreren Ausstellungen in der Schweiz und Deutschland, sowie in Österreich, Frankreich und der USA.
Am Illustrators’ Lunch spricht Kornel über seine jüngste Projektarbeit „Strassenzeichnungen“. Mit Stift und Papier skizziert er flüchtige Alltagsszenen vor Ort auf der Strasse. Er zeigt Motive von verschiedensten Leuten, wie sie uns allen tagtäglich auf der Strasse über den Weg laufen. Seine Beobachtungen erzählen jeweils eine kleine Geschichte und regen zum schmunzeln, oder nachdenken an.