Eine gestalterische Sicht auf einen physikalischen Prozess
Wenn zwei Gitterstrukturen verdreht übereinandergelegt werden, entsteht der Moiré-Effekt. Diese Muster sehen nicht nur hypnotisierend aus, der Effekt birgt auch eine Reihe physikalischer Phänomene. Auf der Nano-Ebene führt diese Translation in den atomar dünnen Kristallen zu neuen physikalischen Eigenschaften, die Gegenstand aktueller Forschung sind. Das Phänomen solcher Moiré-Übergitter (eng. Superlattice) ist auch aus einer künstlerisch-gestalterischen Perspektive interessant.
Anhand von intuitiv entwickelten Gestaltungsparametern werden die Effekte und Prinzipien des Moiré analysiert. Eine visuelle Sprache vereinfacht das Verständnis komplexer Strukturen in der Naturwissenschaft. Dies führt zu einem Kompromiss zwischen wissenschaftlicher Korrektheit und Zugänglichkeit. Das Experimentieren mit unterschiedlichen räumlichen Dimensionen, Formen und Farben untersucht den Einfluss auf die Moiré-Übergitter.
Je abstrakter die gestalterische Darstellung, desto einfacher können die Prozesse nachempfunden werden. Das grösste Potenzial für die Vereinfachung steckt in reduzierten und detailarmen Visualisierungen. Das entstandene Bildmaterial wird das Swiss Nanoscience Institute der Universität Basel dabei unterstützen, komplexe Grundlagenforschung einem breiten Publikum nahe zu bringen.
Evelyne Pfeffer
BA-Diplome 2023
evelyne.pe.pfeffer@gmail.com
@evelyne.pfeffer
Mentorat: Alessandro Holler
Kooperation: Dr. Andreas Baumgartner, Swiss Nanoscience Institute, Exzellenzzentrum der Universität Basel und des Kantons Aargau