Lunch Talk HS 24
Chi Lui Wong
Kollaborative Vermittlungsgestaltung im Swiss Science Center Technorama: Ein Gespräch mit Chi Lui Wong
Mi. 16. Oktober 2024
12:15 – 13:15
Raum 5.K10, Toni-ArealChi Lui Wong ist Creative Lead im Bereich Visual Design am Swiss Science Center Technorama und Alumna vom BA Scientific Visualization. Am ersten Lunchtalk dieses Herbstsemesters wird sie von ihrer Rolle im interdisziplinären Team des Technorama berichten: In ihrem Vermittlungs-Workflow entstehen Kooperationen nicht nur innerhalb der Teams, die an Ausstellungen, Besucherführung und Wissensvermittlung arbeiten, sondern auch direkt mit dem Publikum. Dessen unmittelbares Feedback prägt den kreativen Prozess und führt zu einer stetigen Weiterentwicklung.
Das Technorama, das grösste Science Center der Schweiz, bietet Besucher:innen die Möglichkeit, Naturphänomene durch interaktive Ausstellungen und Experimentierstationen auf spielerische und zugleich informative Weise zu entdecken. Durch das Konzept des experimentellen Lernens fördert es die Wissenschaftsbildung sowohl für ein breites Publikum, als auch auch für Lehrkräfte und Schulklassen. Besonders hervorzuheben sind die Workshops und OpenLabs, in denen Teilnehmende Wissenschaft hautnah erleben und selbst mitgestalten können.
Chi Lui Wong ist eine erfahrene Illustratorin und Grafikerin, mit einem Schwerpunkt in der Visualisierung von Kulinarik und den damit verbundenen sensorischen Phänomenen. Unter ihren Auftragsarbeiten finden sich namhafte Kunden wie Bio Suisse, UNICEF Schweiz und der Tages-Anzeiger. Im Gespräch erörtern wir, wie Wissenschaft einem breiten Publikum visuell zugänglich gemacht wird und wie sie ihren beruflichen Weg als Illustratorin in einer Institution wie dem Technorama erfolgreich gestaltet hat.
Luca Magni
Hörerlebnisse für die Wissensvermittlung: Ein Gespräch mit Luca Magni
Mi. 13. November 2024
12:15 – 13:15
Raum 5.K10, Toni-ArealIn der visuellen Wissensvermittlung, wie wir sie aus der Praxis von Knowledge Visualization kennen, wird die Bedeutung der Audioebene oft wenig ausgeschöpft. Doch gerade die Kombination von Bild und Ton – wie im Erklärfilm oder bei immersiven Formaten – bietet die Möglichkeit, Inhalte vielschichtiger zu vermitteln. Durch gezielte Einsätze von Klängen, Geräuschen und Musik entstehen Hörerlebnisse, die Informationen auf einer zusätzlichen Ebene greifbar machen. Der Komponist, Musiker und Sounddesigner Luca Magni hat dieses Potenzial erkannt und bereits mehrere Visualisierungsprojekte musikalisch begleitet.
Luca Magni, Absolvent der ZHdK mit einem Master in Komposition, hat unter anderem für renommierte Solisten des Tonhalle-Orchesters Zürich sowie für Künstler wie Sebastian Mullaert und Luke Slate komponiert. Der Schwerpunkt seiner Arbeit liegt heute auf der Musikproduktion für Tanzprojekte. Gemeinsam mit Elena Morena Weber und Lucas Del Rio vom Künstlerkollektiv Prisma setzt er für das Aargauer Kuratorium das dreijährige Tanzprojekt Poems from Inner Space am Kurtheater Baden um. Darüber hinaus hat er Musik für Theaterstücke komponiert und bringt immer wieder Clubästhetik auf die Bühne – etwa im Tanzhaus Zürich, in der Gessnerallee Zürich und im Südpol Luzern. An der ZHdK war er zudem im Fellowship-Programm Virtual Voice aktiv, das untersuchte, wie sich Stimmaufnahmen gezielt im Theater einsetzen lassen.
Seit mehr als sechs Jahren arbeitet Luca Magni eng mit Quaint zusammen, wo er seine musikalische Expertise gezielt in Erklärfilmen für die Wissensvermittlung einbringt. Gemeinsam mit dem Team von Quaint hat er für zahlreiche Produktionen, darunter für Geistlich Pharma und den Global Climate Partnership Fund, nicht nur die Hintergrundmusik komponiert, sondern durch raffiniertes Sounddesign und dramaturgische Abstimmung die Wirkung der Inhalte nachhaltig unterstützt.
lucamagni.netJoshua Binswanger, Stefan Scherrer und Jörg Hammel
Vom Mikro-CT bis zur 3D-Lern-App im interdisziplinären Team: Ein Gespräch mit Joshua Binswanger, Stefan Scherrer und Jörg Hammel
Mi. 27. November 2024
12:15 – 13:15
Raum 2.A05, Toni-ArealAn der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde wurde die Lern-App Xylopedia eingeführt, mit der Studierende die Mikroanatomie von Holz interaktiv erkunden können. Diese App ermöglicht eine explorative dreidimensionale Darstellung der Holzstrukturen – eine innovative Umsetzung im Vergleich zu traditionellen Zeichnungen oder Mikroskopbildern. Die dafür genutzten Daten wurden mit Gammastrahlung und Mikro-CT am DESY in Hamburg aufgenommen und von einem siebenköpfigen Team, darunter vier wissenschaftliche Illustratoren, verarbeitet. Zwei von ihnen sind Joshua Binswanger und Stefan Scherrer, begleitet vom CT-Experten Jörg Hammel.
Joshua Binswanger widmete sich 2019 im BA Knowledge Visualization der 3D-Darstellung von Holz-Mikrostrukturen, während sich Stefan Scherrer ein Jahr später mit geophysikalischen Daten des Erdinneren auseinandersetzte. Beide sind heute in verschiedenen kreativen und wissenschaftlichen Feldern tätig. Joshua arbeitet sowohl am Digital Library Space der Universitätsbibliothek Zürich als auch als Freelancer mit Fokus auf innovative 3D-Bilderstellung. Stefan ist seit fast vier Jahren als selbständiger wissenschaftlicher Illustrator tätig, leitet Zeichenkurse und wirkt als nebenbei als Maltherapeut. Jörg Hammel ist Wissenschaftler am Deutschen Elektronen-Synchrotron (DESY) in Hamburg, wo er mittels Röntgenbilder und Mikrotomographie hochauflösende Volumenmodelle biologischer Proben erstellt und deren Struktur sichtbar macht. Durch seine Arbeit trägt er zur Weiterentwicklung bildgebender Verfahren bei, die in der Material- und Lebenswissenschaft Anwendung finden. Zudem war Jörg bereits Kooperationspartner im Knowledge-Visualization-Modul «Science2Science».
Patrick Müller
Scrollytelling: Neue Wege im digitalen Erzählen – Ein Gespräch mit Patrick Müller von Docmine
Mi. 4. Dezember 2024
12:15 – 13:15
Raum 4.T06, Toni-ArealPatrick Müller, Head of Creation und Mitinhaber von Docmine Productions AG, präsentiert die Erzählform des Scrollytellings – eine Methode, die umfangreiche Informationen in interaktive und klar strukturierte Geschichten verwandelt. Das Zürcher Studio für visuelles Storytelling hat mit Projekten wie Nuclear Stories und interaktiven Videobooks internationale Anerkennung erhalten.
Mit einem Fokus auf konkrete Anwendungsbeispiele zeigt Patrick Müller, wie die Scrollytelling-Plattform von Docmine in der Wissenschafts- und Wissensvermittlung genutzt wird, um Themen wie Klimawandel und Technologie zugänglich zu machen. Für eine erfolgreiche Umsetzung betont er die enge Zusammenarbeit von Expert:innen aus Design, Programmierung und Journalismus.
Anhand praxisnaher Beispiele verdeutlicht Müller, wie interaktive Elemente und multimediales Storytelling selbst komplexe Themen wie Geo-Engineering anschaulich und spannend vermitteln können. So eröffnet Scrollytelling neue Möglichkeiten, wissenschaftliche Inhalte kreativ und nachhaltig aufzubereiten.
Michelle Aimée Oesch
Das Wesentliche zeigen: Die Kunst der Wissenschaftsfotografie – Ein Gespräch mit Michelle Aimée Oesch
Mi. 11. Dezember 2024
12:15 – 13:15
Raum 4.T06, Toni-ArealMichelle Aimée Oesch, wissenschaftliche Fotografin an der Vetsuisse-Fakultät der Universität Zürich, hat sich darauf spezialisiert, komplexe Inhalte der Tiermedizin durch Fotografie zugänglich zu machen. In ihrer Rolle verbindet sie wissenschaftliche Präzision mit ästhetischem Feingefühl, um Bildmaterial zu schaffen, das in Forschung und Lehre Anwendung findet. Ihre Arbeiten sind Teil eines interdisziplinären Ansatzes zur Wissensvermittlung und wurden international ausgezeichnet.
Im Lunchtalk wird Michelle Aimée Oesch darüber sprechen, wie sie wissenschaftliche Inhalte in visuelle Formate übersetzt. Dabei gibt sie Einblicke in ihren Workflow, der sowohl technisches Können als auch gestalterische Expertise erfordert. Sie zeigt, wie durch den gezielten Einsatz von Fotografie und Bildbearbeitung nicht nur Informationen vermittelt, sondern auch emotionale Zugänge geschaffen werden können.
Anhand von Beispielen aus ihrer Tätigkeit an der Universität Zürich und ihrer freiberuflichen Arbeit erläutert Oesch, wie wissenschaftliche Fotografie eine Brücke zwischen Forschung und Öffentlichkeit schlägt. Ob für die Darstellung anatomischer Details oder für die visuelle Unterstützung komplexer Konzepte – ihre Bilder zeigen, wie Fotografie und Wissenschaft sich gegenseitig inspirieren können.
michelle-aimee.ch