Science Lunch 2008
1. Ambros Hänggi
Biodiversität / Forschungsthematik Spinnen
Do.18. 9. 2008 12:15–13:15 im Sq 510
Ambros Hänggi ist der Leiter der Biowissenschaften des Naturhistorischen Museums Basel, und ein Experte in Sachen Spinnentiere. Er spricht aus aktuellem Anlass zu einem erfolgreichen Projekt der Öffentlichkeitsarbeit: Am kommenden Samstag findet der 7. Basler Tag der Artenvielfalt statt, an dem Experten unter Einbezug der interessierten Öffentlichkeit ein möglichst umfassendes Arteninventar eines öffentlichen Raumes erheben. Ambros Hänggi hat bereits mehrere Arbeiten von Studierenden aus unserem Studienbereich als Fachmentor betreut (Diplom- und Praktika-Projekte). Er spricht aus der Erfahrung des Forscher-Alltags, wenn er meint: „…Neben Projekten der Visualisierung von komplizierten Abläufen (z.B. ab Videoaufnahmen) sind in unserer Forschungstätigkeit vor allem immer wieder die klassischen wissenschafltichen Zeichnungen gefragt. Dabei geht es bei den Spinnen um die Unterscheidung von Arten aufgrund morphologischer Detailstrukturen. Die Objekte sind sehr klein und müssen unter dem Binokular oder dem Mikroskop betrachtet werden – erschwerend ist die Tatsache, dass die Objekte im Alkohol aufbewahrt werden. Genaue Beobachtung mit einem 3D-Verständnis der Strukturen sind die Voraussetzung für das Gelingen guter, aussagekräftiger Abbildungen…“.
2. Dr. Ruedi Haller, Dr. Hans Lozza
Öffentlichkeitsarbeit, Schweizer Nationalpark, Zernez
Mi. 24. 9. 2008, 12:15–13:15, im Sq 503
Der Schweizerische Nationalpark war der erste Nationalpark der Alpen und Mitteleuropas. Er ist das grösste Schutzgebiet und der einzige Nationalpark der Schweiz. Der Schweizerische Nationalpark verfolgt 3 Ziele: Neben dem Naturschutz und der wissenschaftlichen Forschungstätigkeit kommt Nationalparks eine immer wichtigere Funktion als Bildungseinrichtung zu. Die Informationsangebote des Nationalparks leisten einen wesentlichen Beitrag zum Naturverständnis der Besucher. Im Rahmen eines ersten Kooperationsprojektes zwischen dem Nationalpark und unserem Studienbereich besuchen uns die Kontaktpersonen. Von Ihnen erfahren wir Grundsätzliches zu den Zielsetzungen des Nationalparks und hören von aktuellen Forschungsvorhaben und Kommunikations-Projekten. Wir werden auch Näheres zur geplanten Zusammenarbeit erfahren.
3. Michael Meier, VASP
VASP – Knowledge Visualization
Do. 16. 10. 08, 12:15–13:15 im Sq 510
VASP ist eine Agentur mit 15 Visualisierungsexperten. Ihre Spezialgebiete sind die Visualisierung von Wissen und die Umsetzung einzigartiger Bilder. Der Name „VASP“ steht für ihr Angebot: „Visual Approaches for Solving Problems“. Die visuellen und interaktiven Lösungen unterstützen generell die Kommunikation und den Umgang mit Wissen und Information. Sie helfen im Marketing, Verkauf und der Werbung. Sie nützen in der Forschung und der Ausbildung, in Schule, Unternehmen und für Fachbücher. Kurz, sie vereinfachen und schaffen Aufmerksamkeit. Michael Meier, der Geschäftsführer der VASP wird uns evtl. mit einer ehemaligen Studentin unseres Studienbereiches besuchen. In den letzten Jahren haben schon einige AbgängerInnen unseres Studienbereiches den Weg über die VASP in die Arbeitswelt gefunden.
4. Dr. Silvia Tobias
Landschaft – Lebensraum, Durchgangsraum, Gestaltungsraum
Do. 30. 10. 2008 12:15–13:00 im Sq 510
Frau Dr. Silvia Tobias, Geografin und Verantwortliche der WSL für das Raumkonzept Schweiz, WSL – Schweizerische Forschungsstätte für Wald, Schnee und Landschaft, ETH Visualisierungen im Forschungsfeld der Landschaftsentwicklung und Landschaftsplanung Forschungskooperation WSL & VSV Im Zentrum der Präsentation stehen 3 Projekte:
1. Raumkonzept Schweiz
Optionen für die Landschaftsentwicklung Mögliche Entwicklungen der Schweizer Landschaft in den nächsten 25 Jahren wurden visualisiert und in einer Internetumfrage zur Diskussion gestellt.2. Landschaftszerschneidung in dicht besiedelten Gebieten
In einer Literaturstudie wurde der Stand des Wissens über Landschaftszerschneidung zusammen-getragen und mit künstlerischen Bildern illustriert.3. Integrale Standortförderung Knonauer Amt
Es wurde eine Strategiekarte zur Entwicklung und Evaluation einer integralen Standort-förderungsstrategie erarbeitet. Visualisierungen können zur Kommunikation der Standortförderungsstrategie beitragen. Studentische Arbeiten der ZHdK VSV sind erwünscht!5. Dr. Dominik Siegrist
Leiter Forschungsstelle für Freizeit, Tourismus und Landschaft
Do. 13.11.08, 12:15-13:15 im Sq 510
Visualisierungen in der Landschaftsplanung
Ein Team aus der Hochschule Rapperswil, Departement of Landscape Architecture, Research Center for Leisure, Tourism and Landscape.
6. Konstanze Weltersbach
EIKONES
Do. 27. 11. 2008 12:15–13:00 im Sq 504
Das Bild des Neandertalers – Ein Bericht aus dem Bildforschungsinstitut EIKONES
Im Rahmen des NFS «EIKONES – Bildkritik» promoviert Konstanze Weltersbach an der Professur für Wissenschaftsforschung an der ETH. Im Zentrum ihrer Doktorarbeit stehen zwei bis drei Rekonstruktionen, die jeweils als Aufhänger für grössere Zusammenhänge dienen. Anhand des Neanderthalers des Neandertal-Museums in Mettmann untersucht sie die Zusammenarbeit von Kuratoren, Rekonstrukteuren und Wissenschaftlern auf dem Weg vom Knochenhaufen zur dreidimensionalen Rekonstruktion. Das Australopithecus-Paar und die Hall of Human Origins des American Museum of Natural History in New York bieten ihr Einblicke in das «Leben» der Rekonstruktionen, wenn sie die Werkstatt verlassen haben und in den Ausstellungskontext eingetreten sind. Als mögliches drittes Beispiel bietet sich Homo floresiensis an. Von dieser erst vor wenigen Jahren entdeckten Art gibt es mehrere Rekonstruktionen der gleichen Künstlerin, so dass sich der Einfluss neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse auf die Darstellungsweise an einem zeitgenössischen Beispiel untersuchen lässt.
7. Christoph Zollikofer und Marcia Ponce de León
3D-Rekonstruktion einer Neandertalergeburt
Do. 11. 12. 2008 12:15–13:15 im Sq 510
Einen vielversprechenden Einblick in die Avantgarde der 3D-Methoden der Paläoanthropologie verspricht die Präsentation von Christoph Zollikofer und Marcia Ponce de León, vom Anthropologischen Institut und Museum der Universität Zürich, AIMZ. Die computerunterstützte Paläoanthropologie ist ein relativ neues Forschungsgebiet, das Methoden der biomedizinischen Datenerfassung, der Computergraphik und des Rapid Prototyping einsetzt, um neue Einsichten in die evolutionäre Geschichte des Menschen zu gewinnen. Im Zentrum ihrer Forschung stehen zurzeit folgende Projekte: virtuelle Rekonstruktion von fragmentarisch erhaltenen Fossilien; computerbasierte Rekonstruktion ihrer Entwicklung von der Geburt bis zum Tod; quantitative Analyse und Modellierung von morphogenetischen Prozessen; Entwicklung von Software zur interaktiven visuellen Exploration von biomedizinischen Daten.
8. Katja Liebal, Daniel Haun
Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie, Leipzig
Do. 8.1.2009 12:15-13:15 im Sq 510
Primaten- und Kulturen- Verhaltensvergleiche, Evolution von Kultur
„Kultur“ umfasst für den Menschen nicht nur den Besuch eines Konzertes oder einer Gemäldeausstellung, sondern ebenso Technologien (Gebrauchsgegenstände) wie Häuser, Löffel, Schweizer Taschenmesser, als auch Verhaltensregeln oder Denkansätze. Neueste Ergebnisse psychologischer Forschung zeigen, dass Mitglieder verschiedener Kulturen drastisch unterschied-liche Auffassungen über Unterschiede zwischen Grün und Blau, 7 und 8 oder rechts und links zeigen. Der Blick auf unsere Umwelt geschieht unabdingbar durch die Filter unseres kulturellen Hinter- grundes. Kultur in diesem Sinne ist die außergewöhnlichste und vielleicht auch einzigartigste Fähigkeit der menschlichen Art. Jedoch gibt es Forschungen, die in Frage stellen, ob sich Kultur als solche wirklich auf den Menschen beschränkt. Die Erforschung unserer nächsten Verwandten, der Menschenaffen, enthüllt deren außergewöhnlichen kognitiven und kommunikativen Fähigkeiten, inklusive kultur-ähnlicher Verhaltensmuster. Der Begriff menschlicher Kultur lässt sich einzig und allein vor dem Hintergrund vergleichbarer Fähigkeiten in anderen verwandten Arten verstehen. Diesen Vergleich streben Katja Liebal und Daniel Haun vom Max Planck Institut für evolutionäre Anthropologie an.