Science Lunch 2009
1. Prof. Anders Miolin
Mi, 23. September 2009, 12:15–13:15 Uhr, Sq 510
Anders Miolin ist in Stockholm geboren und wurde mit 15 Jahren als jüngster Student an der Königlichen Musikakademie in Kopenhagen aufgenommen. Anders Miolin ist Professor an der Zürcher Hochschule der Künste und gibt Meisterkurse und Konzerte weltweit. Im Rahmen eines Forschungsprojektes am Institute for Music Studies (IMS) an der ZHdK entwickelte er eine neue 13-saitige Gitarre, die Chiavi-Miolin – eine innovative Weltneuheit – mit der noch nie gehörte Klangwelten entstehen. Als Folgeprojekt entsteht zurzeit ein Lehrbuch für klassische Gitarre mit Literaturbeispielen und Übungen, bei welchem die Studierenden der Vertiefung Scientific Visualization mit einbezogen werden. Es sollen Illustrationen/Visualisierungen entwickelt und untersucht werden, wie man in diesem Kontext Bewegungen in statischen Bildern darstellen kann.
2. Dr. Gerhard Hotz
Naturhistorisches Museum Basel
Mi, 14. Oktober 2009, 12:15–13:15 Uhr, Sq 510
Theo, der Pfeifenraucher ist ein grossangelegtes transdisziplinäres Forschungsprojekt, in dem Forschende aus Naturwissenschaften, Medizin, Kriminalistik, Geschichtsforschung und sozialkritischer Bildanalyse zusammen finden. Es geht um den Versuch, die Identität eines vor 200 Jahren in Basel verstorbenen Nobodys unter Mitwirkung der Öffentlichkeit zu rekonstruieren. Erster und einziger Anhaltspunkt ist das Skelett eines Erwachsenen, das 1984 im Rahmen einer Grabung geborgen wurde. Bildgebende Wissenschaften waren von Beginn des Projekts in den Forschungsprozess involviert. Vollplastische und computergenerierte Gesichtsrekonstruktion ergeben lebensnahe Abbildungen zu Theos Aussehen. Noch ausstehend ist die Visualisierung des Alltags von Theo. Hier könnte Scientific Visualization Hilfe leisten.
3. Dr. Katja Liebal & Dr. Daniel Haun
Max-Planck-Institut für Evolutionäre Anthropologie Leipzig
Mi, 21. Oktober 2009, 12:15–13:15 Uhr, Sq 510
Forschungen zur Evolution von Kultur — Wie denkt der Mensch?
Seit wann tut er dies und wie unterscheiden sich verschiedene Kulturen in ihrer Art zu denken? Wieviel trennt uns Menschen von unseren ebenso denkenden und einsichtig handelnden biologischen Verwandten? Liebal und Haun starten mit weiteren Anthropologen, Primatologen, Psychologen und Ethnologen am Max Planck Institut in Leipzig ein mehrjähriges Forschungsprojekt um zu diesen Fragen neue Einsichten zu gewinnen. Ziel ist es neuste Forschungsresultate zusammenzuführen und der breiten Öffentlichkeit mittels Print- und Web-Publikationen zu vermitteln. Scientific Visualization und die Visuelle Kommunikation werden im aktuellen Herbstsemester Konzeptionen für Illustration und Layout für ihre populärwissenschaftliche Publikation Evolution of Human Social Kognition Cognition entwickeln.
4. Dr. Daniel Marty
Paläontologie A16, Porrentruy, Jura
Mi, 4. November 2009, 12:15–13:15 Uhr, Sq 510
Dinosaurierspuren und Körperfossilien entlang der Autobahn A16
Sensationelle Saurierfunde entlang einer Autobahnbaustelle im Kanton Jura: Bis heute kamen dort mehr als 5000 Saurierspuren zum Vorschein. Nicht nur Paläontologen sind von der Fundstelle auf dem Trassee der künftigen Autobahn begeistert. Die Paläontologie A16 ist seit dem Jahre 2000 damit beschäftigt das paläontologische Kulturgut entlang der zukünftigen Autobahn auszugraben, zu dokumentieren, sowie wissenschaftlich zu bearbeiten. In den verschiedenen Phasen der Dokumentation und Erforschung spielen Zeichnung und Visualisierung eine zentrale Rolle. Daniel Marty wird die gängigsten Dokumentationsmethoden anhand zweier Fallbeispiele erläutern: Dinosaurierspuren-Fundstellen und Ausgrabungen von marinen Wirbeltieren. www.palaeojura.ch
5. Marianne Regard
PhD. Prof. Verhaltensneurologie
Mi, 25. November 2009, 12:15–13:15 Uhr, Sq 510
Gespräch über die gesunden und pathologischen visuellen Wahrnehmungsleistungen des Grosshirns
Ein Bild wird erst zum Bild über die Prozesse der visuellen Wahrnehmung. Wer Bilder zu Vermittlungszwecken konzipiert und gestaltet, sollte grundlegende Gestaltgesetze und Wahrnehmungsprinzipien kennen. Hier bieten Wissen und Methoden der Wahrnehmungspsychologie dem Design die Hand. Mit Marianne Regard begrüssen wir eine renommierte Neuropsychologin mit einem grossen Interesse am Bild und an der visuellen Wahrnehmung. Sie studierte klinische Psychologie, promovierte in Neuropsychologie (University of Victoria, B.C. und University of California, Los Angeles) über die funktionelle Lateralität im Frontalhirn. Sie habilitierte sich an der Medizinischen Fakultät Zürich über die kortikale Organisation emotionaler Prozesse und wurde Titularprofessorin für Neuropsychologie. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die funktionelle Hemisphärenlateralität und -Interaktion, die höhere visuelle Verarbeitung, die affektive Steuerung und die Impulskontrolle.
6. Prof. Christoph Schär
Institut für Atmosphäre und Klima, IACETH Zürich
Mi, 16. Dezember 2009, 12:15–13:15 Uhr, Sq 510
Der globale Klimawandel: Bilder aus Vergangenheit und Zukunft
Der menschliche Einfluss auf das Klima wird immer offensichtlicher, und es besteht ein weitgehender Konsens, dass international koordinierte Massnahmen unerlässlich sind. Kommunikation und Wissenstransfer werden immer stärker zu einer der zentralen Herausforderungen bei der Bewältigung der Klimaproblematik. Hier spielen Bilder und Visualisierungen eine zentrale Rolle: Sowohl in der Forschung, als auch in der gesellschaftlichen Debatte. Christoph Schär präsentiert Beispiele und Hintergründe zu beiden Bereichen.
7. Prof. Dr. Peter Linder
Universität Zürich, Institut für Systematische Botanik
Mi, 13. Januar 2010, 12:15–13:15 Uhr, Sq 510
Peter Linder ist Botaniker und Direktor des Botanischen Gartens der Universität Zürich. Als Botaniker braucht er öfters Zeichnungen, um die feineren Merkmale und Details der Pflanzen zu zeigen. Bei der Beschilderung im Garten sowie in Publikationen werden auch einfache Karikaturen eingesetzt, um komplizierte Konzepte aufzuzeigen.