Science Lunch 2019
1. Eberhard Zangger
Vergangene Welten fassbar machen: Troja und die anatolische Bronzezeit
6. März 2019
12:15—13:15
Toni-Areal, Raum 5.T09Die in Zürich ansässige Stiftung Luwian Studies hat sich zum Ziel gesetzt, die Erforschung prähistorischer Kulturen in Westkleinasien voranzutreiben. Es geht also um Troja und seine Nachbarn. Da heute kaum noch Spuren von damals sichtbar sind, sollen die vergangenen Welt durch Illustrationen auferstehen. Sowohl wissenschaftliche Zusammenhänge wie auch Impressionen des Lebens in der Bronzezeit werden visuell vermittelt. Eine Herausforderung ist, die Arbeiten aus verschiedenen Ateliers in Einklang zu bringen – und über Jahre hinweg einen einheitlichen Stil zu bewahren.
Eberhard Zangger ist Geoarchäologe und Präsident von Luwian Studies2. Jürg Meyer & Thomas Buckingham
Neues aus der geologischen Alpenforschung - wie kann man die neuen Forschungserkenntnisse packend und verständlich an Laien vermitteln?
27. März 2019
12:15—13:15
Toni-Areal, Raum 5.K03Der Begriff «Alpenfaltung» ist im allgemeinen Bewusstsein und in den Schulbüchern fest verankert. Dennoch evoziert er ein komplett falsches Bild des Entstehungsprozesses.
Dieses Bild soll korrigiert werden.
Die Forschung über die Alpenbildung gelang in den letzten 20-30 Jahren zu neuen Erkenntnissen, die noch nicht in den Schulbüchern, bei Wissenschafts-Journalisten und Geo-Interessierten angekommen sind. Etwa, dass es Täler nicht gibt, weil es Berge gibt, sondern kontraintuitiv: es gibt Berge, weil Täler eingetieft wurden.Es ist geplant Themen rund um die Alpenforschung in unterhaltsamen und gut verständlichen Texten, als Essey-Sammlung in Buchform zu präsentieren. Das Projekt läuft unter der Schirmherrschaft des UNESCO-Weltnaturerbes «Tektonikarena Sardona».
Dr. Jürg Meyer ist promovierter Geologe und eidg. Dipl. Bergführer, Thomas Buckingham ist Geologe und Projektleiter bei der IG Tektonikarena Sardona.
3. Matthias Vollmer und Johannes Rebsamen
Landschaft in Punkten – Laserscanning und Raumwahrnehmung
10. April 2019
12:15—13:15
Toni-Areal, Raum 5.K03Die geopositionierte Punktwolke bietet die Chance, Landschaft in ihrer Komplexität zu erfassen und damit von abstrahierten Zeichnungen und Plänen, dem perspektivischen Blick von Fotografie und den idealisierenden Landschaftsrenderings zu befreien. Die präzise, dreidimensionale Modellierung markiert einen Paradigmenwechsel: Sie ermöglicht nicht nur eine akkuratere Darstellung der realen Landschaft, sondern erlaubt auch die Erfahrungen derselben in Bewegung, ein essentieller Aspekt für die bewusste Wahrnehmung von Raum und Zeitlichkeit im Modell. Während die gängige Landschaftsvisualisierung auf fotorealistische Darstellungen fokussiert, sind die spezifischen Darstellungsformen von Punktwolken und die Art und Weise, wie sie das Verständnis der Landschaft im Gestaltungsprozess beeinflussen, noch unerforscht. Die Arbeit mit Modellen wir sich in Zukunft verstärkt mit Punktwolken auseinandersetzten, dabei bleiben die Fragen der Wirkung auf den Betrachter noch offen. Wie wirken sich Transparenz und räumliche Staffelung auf den Betrachter aus? Welche Schlüsse ziehen wir aus virtuellen Flügen durch die verschiedenen Massstabsebenen?
Johannes Rebsamen und Matthias Vollmer (MediaLab, Institut für Landschaftsarchitektur, ETH Zürich)
4. Phillip Ackermann
Interaktive Visualisierung von Gesundheitsdaten
24. April 2019
12:15—13:15
Toni-Areal, Raum 5.K03In der Gesundheitsversorgung werden wesentliche Verbesserungen durch elektronische Gesundheitsdienste («eHealth») erwartet, insbesondere durch den Einsatz von elektronischen Patientendossiers. Die visuelle Darstellung der Krankengeschichte ist der Schlüssel für eine effiziente Handhabung der wachsenden Datenbestände und ein interaktiver Zugang ist entscheidend für die evidenzbasierte Entscheidungsfindung und für eine gute Arzt-Patienten-Kommunikation. Aus den Herausforderungen bei der Visualisierung des digitalen Patientendossiers (was in der Schweiz grad in Umsetzung ist) leiten sich spannende Forschungsfragen ab. Diese werden aufgezeigt und zur Diskussion gestellt.
Dr. Philipp Ackermann ist Informatik-Dozent im Schwerpunkt «Human Information Interaction» an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) im Institut für angewandte Informationstechnologie.
5. Christian Huggel & Veruska Muccione
«Knowledge for Climate», ein internationales Kooperations-Forschungsprojekt
8. Mai 2019
12:15—13:15
Toni-Areal, Raum 5.T04Anpassung an den Klimawandel wird mit zunehmendem Klimawandel immer wichtiger und ist eine komplexe Aufgabe die viele Disziplinen der Wissenschaft, aber auch die Behörden, die Privatwirtschaft und die Bevölkerung miteinschliesst. Entwicklungsländer leiden oft besonders an den Folgen des Klimawandels und auf dem Weg zu einer nachhaltigen Entwicklung braucht es internationale Forschungskooperationen. Genau dies macht das neue Netzwerk «knowledgeforclimate.net», eine Zusammenarbeit von mehreren Hochschulen der Schweiz mit Universitäten in Südasien und Lateinamerika in der auch die Fachrichtung Knowledge Visualization mitwirkt. Das Netzwerk entwickelt zusammen Lehre und Forschung im Bereich Klimawandel. Beim Science Lunch werden wir auf die Herausforderungen der Forschungskooperation eingehen und erste Erkenntnisse und Entwicklungen sowie konkrete Projektinhalte für weitere Zusammenarbeiten vorstellen.
Christian Huggel und Veruska Muccione sind Co-Leitende des Forschungsprojekts «Knowledge for Climate».
6. Nicolas Antille
The artistic interpretation of complex science
22. Mai 2019
12:15—13:15
Toni-Areal, Raum 2.A05In this digital era, research laboratories and companies around the world attempt to simulate complex systems such as brain models and they produce an increasing amount of digital data which can only be processed via automated software. While engineering is a necessity for visualizing such data, designing visual narratives becomes more difficult as the visualization artist has less control overall. High quality and unique artworks conflict with automated visualizations. How do we solve this? What are the artistic possibilities in automated visualization? How can artistic interpretation serve and reveal digital science?
Nicolas Antille is a scientific media designer/engineer in the visualization team of the «Bluebrain»-project at EPFL.