Bildgebende Verfahren
MA 1. Studienjahr
Im zweiten Fachmodul unserer Mastervertiefung geht es um bildgebende Verfahren im Zusammenhang mit der Erfassung von 3D-Daten. Wir besuchen dabei Kooperationspartner wie zum Beispiel das Institut für evolutionäre Medizin (IEM) oder das Institut für Rechtsmedizin (IRM) der Universität Zürich. Fachexperten*inenn geben uns dabei einen umfassenden Einblick in die Techniken wie 3D-Scan, Fotogrammetrie und Computertomografie (CT) und zeigen uns wie diese Techniken und ihre Daten in der Praxis eingesetzt werden.
2018 konnten wir in Dr. Martin Häuslers Forschung zu ecolutionäre Morphologie – die Entwicklung des menschlichen Körpers im Zuge der Evolution – Einblick erhalten. Er arbeitet mit Skelettfragmenten von Urmenschen, die er rekonstruiert, indem er sie ergänzt und zusammensetzt. So kann er z. B. die Krümmung der Wirbelsäule ermitteln, die Rückschlüsse auf die Haltung und Gangart der frühen Hominiden erlaubt. Mittels verschiedenen Varianten von 3D Prints vergleicht Dr. Häusler seine Funde.
2019 erhielten wir bei Dr. Wolf Schweitzer eine detaillierte Einführung in den Techniken der virtuellen Autopsie, wo wir ebenfalls selber einen Scan durchführen konnten. Die Spezialität des IRM ist die sogenannte Virtopsie, ein Kofferwort aus «virtuell» und «Autopsie». Um bei einem Delikt oder einem unklaren Todesfall die Ursache zu ermitteln, werden die Leichen nicht mehr seziert, sondern als Ganzkörper-Scan mit Computertomografie erfasst. Die unterschiedliche Dichte der Gewebe und Materialien lässt sich anschliessend digital visualisieren, um Anomalien an beliebigen Stellen im Körper zu untersuchen.