Das virtuelle Modell in der Archäologie
Kontinuität des 3D-Mediums in Dokumentation, Analyse und Vermittlung
3D-Modelle visualisieren in der Archäologie vor allem bestehendes Wissen. Das grosse Erkenntnis-Potential von digitalen 3D-Technologien im Forschungsprozess wird dabei selten ausgeschöpft. Dieses Masterprojekt macht innovative Vorschläge für den Einsatz von virtuellen Modellen in der archäologischen Forschung und Wissensvermittlung.
Virtuelle Modelle erlauben im Sinne eines Arbeitsmodells bereits im Forschungsprozess, Entwürfe zu beurteilen und weiterzuentwickeln. Dadurch sind sie hervorragend geeignet für die Arbeit an Rekonstruktionen in der Archäologie. In der Vermittlung wiederum erlauben sie einem Publikum einen ganz anderen Zugang, als es zweidimensionale Bilder oder Text alleine vermögen. Durch die Digitalisierung entstandene Möglichkeiten sind bisher aber nur wenig erkundet.
In Kooperation mit der «Schweizerischen Archäologischen Schule in Griechenland» (ESAG) wurde die virtuelle Rekonstruktion einer antiken Stoa (Säulenhalle) in Amarynthos, Griechenland, angefertigt. Die unvollständige Erhaltung macht dabei ein systematisches Vorgehen beim Rekonstruktionsversuch sehr wichtig, um wissenschaftlichen Ansprüchen bereits im Erkenntnisprozess zu genügen. Für die Kommunikation der Resultate sollte die Rekonstruktion im Kontext ihrer Quellen vermittelt werden. Eine interaktive Anwendung erlaubt es, die verschiedenen Ebenen zwischen Befund und Rekonstruktion, Fakt und Hypothese, kritisch zu vermitteln. Der Prototyp zu einer solchen Anwendung wird hier als Resultat dieses Masterprojekts präsentiert.