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Alltagspoesie

Eine Suche nach dem ästhetischen Augenblick

Jeden Tag fahren unzählige Menschen mit dem Tram. Schenken sie jedoch dem, was um sie herum geschieht, Beachtung? Mit meiner Arbeit untersuche ich Alltagssituationen im öffentlichen Verkehr und versuche, dem Betrachter die Tramfahrt durch meine Augen zu schildern.

In meiner Arbeit beschäftige ich mich mit alltäglichen Situationen im öffentlichen Verkehr, die von den meisten Fahrgästen unbeachtet bleiben. Im Tram kommen verschiedenste Menschen mit unterschiedlichen Destinationen zusammen. An jeder Haltestelle steigen Leute aus und es kommen neue Personen dazu. Von Haltestelle zu Haltestelle ergibt sich ein rhythmischer Wechsel zwischen Bewegung und Stillstand und damit eine stete Veränderung der Figurenkonstellation. Laufend entstehen so neue Geschichten, die die Fahrt für den aufmerksamen Betrachter abwechslungsreich und unterhaltsam machen. Ob man nun einzelne Details oder eine Gesamtszenerie beobachtet, so ist doch jeder Moment einzigartig.

Mit meiner Arbeit zeige ich eine andere Sichtweise auf Bekanntes und fordere den Betrachter auf, mit offenen Augen durch den Alltag zu gehen, indem ich ihm die Ästhetik des Alltäglichen näher bringe. Meine Bilder sollen beim Betrachter die Neugierde erwecken, bei der nächsten Tramfahrt, aber auch sonst im Alltag, auf eigene Entdeckungsreisen zu gehen und die Umgebung bewusster wahrzunehmen.

Die Basis meiner Arbeit bildet die zeichnerische Auseinandersetzung vor Ort. Dafür habe ich mich täglich ins Tram gesetzt und die Atmosphäre des Ortes auf mich einwirken lassen. Parallel dazu habe ich im Atelier die Stimmung von ausgesuchten, eindrücklichen Begegnungen in Form von Ölgemälden festgehalten. In einem bewusst organisch gestalteten Arbeitsprozess gingen Studien und Umsetzungen Hand in Hand und haben sich gegenseitig beeinflusst. Als Ergebnis meiner Arbeit liegen Erlebnisse und Erkenntnisse aus meiner täglichen Auseinandersetzung vor Ort in Form eines digitalisierten Skizzenbuchs und einer Serie von Ölgemälden vor, die ich mit den Ausstellungsbesuchern teilen möchte.

Ich betrachte den öffentlichen Verkehr als eigenes kleines Ökosystem, das viel über unsere Gesellschaft und das menschliche Verhalten offenbart. Während meiner Arbeit bin ich auf viele spannende Themengebiete gestossen, die zu einer Vertiefung der Auseinandersetzung einladen.

Yasin Isanc
BA-Diplome 2017

Gestalterisches Mentorat: Werner Käser

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