Wanderung mit Wandlung
Der Lebenszyklus des Atlantischen Lachses
Der Lachs ist allen bekannt und die meisten von uns haben schon in ein Lachsbrötchen gebissen, aber die wenigsten wissen, wie er wirklich aussieht. Das hängt unter anderem damit zusammen, dass er im Verlauf seines Lebens unterschiedliche Formen und Farben annimmt. Ein virtuelles Aquarium veranschaulicht die faszinierende Wandlung des Lachses.
Hintergrund
Der Lachs ist nicht nur kulinarisch interessant, sondern auch in Bezug auf seine Entwicklung. Während seiner Wandlung vom Süsswasserfisch zum Meerwasserfisch verändert er sich durch physiologische Anpassungen enorm. Er wächst in den kristallklaren Gewässern Europas, Russlands und Nordamerikas heran, bis er sich vom Süsswasserfisch zum Meerwasserfisch wandelt. Während der Wachstumsphase, die er im Meer verbringt, legt er Tausende von Kilometern zurück, um bei seiner Rückkehr mit erstaunlicher Sicherheit sein Laichgewässer wiederzufinden.
Für die Gewässer der Schweiz ist der Lachs von grosser Bedeutung. War der Rhein vor 100 Jahren der lachsreichste Fluss Europas, gilt der Lachs heute in der Schweiz als ausgestorben. Durch Umweltschutzbemühungen wird versucht, die Wasserqualität zu verbessern und die Flüsse fischgängig zu machen, um den Lachs wieder in die Schweiz zurück zu bringen. Dabei steht der Lachs stellvertretend für alle Wanderfische, denn in einem Gewässer, in dem der Lachs lebt, lebt das ganze Ökosystem. Die Visualisierung soll das Interesse an diesem Fisch wecken und im Endeffekt auch zu einem vermehrten Interesse an den heimischen Gewässern beitragen.
Umsetzung
Der Film verwandelt den Bildschirm in ein virtuelles Aquarium und veranschaulicht darin den Lebenszyklus. Dabei ist der Fisch in seinen verschiedenen Entwicklungsstadien und den entsprechenden Gewässern in Originalgrösse zu sehen. Entstanden ist eine Animation mit den Aspekten eines Modells in einer glaubhaften Natürlichkeit. Das Lichtspiel im Wasser und die feinen Bewegungen des Fisches verleihen dem Bild eine beruhigende und faszinierende Wirkung, die den Zuschauer zum Beobachten einlädt. Der Film läuft in einer Endlosschleife; der Zuschauer kann zu einem beliebigen Zeitpunkt einsteigen. Eine synchron dazu laufende Animation zeigt Informationen zu den jeweiligen Lebensabschnitten. Durch die Auslagerung der Informationen auf einen zweiten Bildschirm wird die ruhige Anmutung des Aquariums beibehalten. Es wäre denkbar, in einem nächsten Schritt zu prüfen, welchen didaktischen Mehrwert man mit einer interaktiven Bedienung erreichen könnte.
Anwendung
Bei diesem Projekt handelte es sich um eine Kooperation mit Barbara Berli von der Universität Basel. Der Kantonale Fischereiverband von Basel-Stadt hat Interesse bekundet, die Ergebnisse dieser Arbeit einem breiteren Publikum zu zeigen.